Was ist Copywriting?
Das hier ist der einzige Artikel, den du lesen musst
Texter:innen bezeichnen sich heutzutage nicht mehr als „Texter”; sie sind „Copywriter”. Mit „Copywriting” lässt sich aktuell mehr Geld verdienen, so die Hoffnung.
Aber was ist Copywriting überhaupt genau?
Und warum reden plötzlich alle darüber?
Nach diesem Artikel weißt du alles über Copywriting, was du wissen musst.
Was ist Copywriting?
Ein Blick in die Google Trends zeigt, der Begriff „Copywriting” ist erst in den letzten Jahren in Deutschland relevant geworden:
Doch Copywriting ist bei Weitem kein neues Phänomen, es gibt Copywriting, seit es Werbung gibt.
Denn Copywriting bedeutet nichts anderes, als Menschen mit einem Text zu einer Handlung zu bewegen.
Im engen Sinne heißt das, dass jemand einen Text über ein Produkt lesen und daraufhin das Produkt kaufen soll.
Im weiteren Sinne geht es aber darum, dass durch einen Text irgendeine Handlung ausgelöst wird: sei es weitere Informationen anzufordern, auf einen Link zu klicken oder einen Newsletter zu abonnieren.
Wenn du schon mehrere Artikel über Copywriting gelesen hast, ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass manche einen sehr engen Copywriting-Begriff haben, während andere ihn viel weiter fassen.
Ich gehöre zu denen, die Copywriting sehr weit fassen. Für mich ist Copywriting jeder Text, der zu einer Handlung führen soll. Unterstützend gehören für mich auch Bilder und Buttons dazu, da sie beeinflussen, wie ein Text wirkt. Ich finde, Copywriter:innen und Designer:innen müssen deshalb immer Hand in Hand arbeiten.
Woher kommt eigentlich der komische Begriff „Copywriting”? Copywriting ist die englische Übersetzung für Werbetexten. Der Begriff geht auf eine Zeit zurück, in der Werbeanzeigen noch in Zeitungen, Magazinen und auf Plakaten und Flyern gedruckt wurden. Der Text sollte vielmals verbreitet, also „kopiert” werden. Heute wird zwar vieles nicht mehr gedruckt, doch Verbreitung sollen Werbetexte immer noch finden, deshalb „Copywriting”.
Warum ist Copywriting so wichtig?
Copywriting ist deshalb so wichtig, weil mit guter Copy mehr (oder überhaupt 😅) Verkäufe erzielt werden. Ja, es kann auch an schlechtem Copywriting liegen, dass sich ein Produkt oder eine Dienstleistung gar nicht verkauft. Schließlich haben viele Produkte und Dienstleistungen keinen Wert an sich, der Wert entsteht erst dadurch, dass wir ein Produkt oder eine Dienstleistung haben wollen. Und genau hier setzt Copywriting an.
Als Copywriter:in bildest du die Brücke zwischen Unternehmen und Kund:innen. Du lieferst die Worte, mit denen Kund:innen eine Beziehung zum Produkt/ zum Unternehmen aufbauen.
Und Brückenbauer verdienen immer sehr viel Geld.
Schau dir mal Unternehmen wie Fiverr, Airbnb oder Google an.
Fiverr bietet keine eigenen Dienstleistungen an, aber bringt auf ihrer Plattform Dienstleister:innen und Auftraggeber:innen zusammen und verdient damit Unmengen.
Airbnb besitzt keine eigenen Unterkünfte, aber bringt Vermieter:innen und Mieter:innen zusammen und verdient sich damit eine goldene Nase.
Google erstellt selbst keine Inhalte, aber sorgt dafür, dass die bereits erstellten Inhalte von Nutzer:innen gefunden werden und ist damit zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt geworden.
Es sind immer die Brückenbauer, die extrem erfolgreich sind.
Schauen wir uns Copywriting-Beispiele an.
Klassische und moderne Beispiele für Copywriting
Früher sah Copywriting zum Beispiel so aus:

Diese Anzeige ist aus dem Jahr 1964 und wurde in einer HöRZU-Zeitschrift abgedruckt. Direkt springen den Leser:innen die Benefits ins Auge: Der Boiler ist rasch montiert und heißes Wasser lässt im Alltag auch nicht lange auf sich warten. Im Fließtext werden dann die Features beschrieben sowie der Kundenservice und die fachliche Kompetenz betont. Die Leser:innen werden aufgefordert, weitere Informationen anzufordern.
Ein 1A-Copywriting-Beispiel und ein Beleg dafür, dass Copywriting auch in Deutschland keine neue Erscheinung ist. Sobald du tiefer in das Thema Copywriting eingetaucht bist, wirst du in dieser kurzen Anzeige alle Grundprinzipien ausmachen können, auf die es auch heute noch ankommt.
In der heutigen Welt begegnet uns Copywriting natürlich fast überall. Online sowieso:
Hier sollst du dazu animiert werden, ein Geschäftskonto bei Holvi zu eröffnen.
Auch auf der Startseite von scribona findest du Copywriting. Dieser Text hat nichts anderes im Sinn, als dass du dich für den Newsletter einträgst:
Auch dieser Button-Text in unserem Artikel Mit Schreiben Geld verdienen ist Copywriting, weil er Leser:innen dazu verleiten soll, einen Account bei Freiguide anzulegen:

Doch auch im Supermarkt begegnet uns Copywriting. Hier ist ein super Beispiel, wie auch Preiskämpfe marketingtechnisch genutzt werden können. So nutzt Edeka den Preiskampf mit Kellogg’s dazu, seine eigenen Cornflakes unter die Leute zu bekommen:
„Träum weiter, Kellogg’s” – was für richtig schönes Copywriting!
Aber auch Werbetafeln vor den Supermärkten nutzen Copywriting, um auf Produkte aufmerksam zu machen:
„0 Gramm Gehirnzellen pro 100 Gramm“ – Humor funktioniert auch immer gut, um Aufmerksamkeit zu bekommen und wird deshalb gern im Copywriting als Stilmittel verwendet.
Was macht ein Copywriter?
Copywriter schreiben Texte über Produkte und Dienstleistungen, die die Leute zu einer Handlung anregen sollen.
Ganz wichtig: Copywriter sind keine Journalisten. Die Aufgabe einer Copywriterin ist es also nicht, die Verbraucher zu informieren, sondern sie zu einer Handlung anzuregen.
Früher haben Copywriter Texte für folgende Kanäle verfasst:
- Werbeanzeigen in Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen
- Verkaufsbriefe
- Radiowerbung
- TV-Werbung
- Plakate
- Flyer & Broschüren
Heute schreiben Copywriter noch immer für diese Kanäle, aber natürlich liegt der Fokus mittlerweile auf Online-Kanälen wie:
- E-Mails
- Landingpages
- Salespages
- Website-Texte wie Über-uns-Seiten
- Produktbeschreibungen
- Blogartikel
Manche mögen mir hier widersprechen, dass ich auch Blogartikel als Copywriting bezeichne. Aber warum ich das tue, dazu mehr im Kapitel über den Unterschied von Copywriting und Content Writing.
Was verdient man als Copywriter?
Eigentlich ist Copywriting eine sehr lukrative Tätigkeit, für die sehr viel Geld fließen kann. Schließlich wird im Marketing immer mit sehr hohen Summen hantiert und darüber hinaus sind Copywriter direkt an den Verkaufszahlen beteiligt.
Trotzdem gibt es Copywriter, die für 1 Cent pro Wort schreiben.
Und es gibt Copywriter, die verdienen tausende Euro für einen Text.
Warum dieser Unterschied?
Sagen wir’s so: Die einen können sich vermarkten, die anderen nicht.
Ich habe bereits in den Artikeln über Textbroker & Co. und Fiverr darüber geschrieben, wie wichtig die eigene Vermarktung ist. Meiner Meinung nach ist sie am Ende sogar entscheidend dafür, wie gut oder schlecht die Arbeitsbedingungen als Copywriter:in sind.
Wenn du also freiberuflich als Copywriter:in arbeitest und Marketing und Vertrieb selbst in die Hand nimmst, kannst du sehr hohe Summen verdienen. Hier gibt es kein Limit nach oben.
Bist du zwar freiberuflich, aber kümmerst dich nicht selbst um Marketing und Vertrieb, wirst du vermutlich immer gerade so über die Runden kommen.
Dann gibt es noch den Mittelweg: Copywriter:in in Festanstellung – in Agenturen oder Unternehmen. Hier verdienst du durchschnittlich 40.000 Euro im Jahr, brutto natürlich. Netto bleiben also vielleicht um die 2.000 Euro übrig.
Der lukrativste Weg ist ganz klar die Freiberuflichkeit, solange du dich nicht von Plattformen und Agenturen abhängig machst. Doch ich weiß, dass das leichter gesagt ist, als getan. Je nach Naturell kann es für die einen fast eine unüberwindbare Hürde sein, sich selbst zu vermarkten (Grüße an alle Introvertierten unter euch 🙋).
Genau deshalb habe ich übrigens scribona gegründet, denn der gemeinsame Austausch von echten Erfahrungen kann der einen oder dem anderen vielleicht helfen, den eigenen Weg zu finden.
Wie lerne ich Copywriting und wie werde ich Copywriter?
Copywriter:innen sind in der Regel Quereinsteiger. Es gibt dafür keine stattlich-geprüfte Ausbildung. Viele werden eigens in Werbeagenturen ausgebildet, viele bringen sich Copywriting aber auch selbst bei, indem sie Bücher lesen, Kurse besuchen, Videos schauen, Werbetexte studieren und so weiter.
Auch ich habe mir Copywriting selbst beigebracht (bzw. tue es immer noch, schließlich ist das Lernen nie abgeschlossen).
Es gibt nicht den Weg, der zum Copywriting führt. Wichtig sind vor allem persönliche Eigenschaften: breites Allgemeinwissen, sprachliches und kulturelles Verständnis, Sprachgewandtheit, Neugierde, Lernbereitschaft, Mut, unkonventionelles Denken, Resilienz und Durchhaltevermögen.
Warum Mut?
Beim Copywriting geht es um Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit erhältst du nicht, wenn du genau das Gleiche wie alle anderen machst. Du brauchst Mut, aus dem Gewöhnlichen auszubrechen, Mut, Risiken einzugehen. Deshalb ist auch Resilienz wichtig. Denn du wirst scheitern und Copy texten, die nicht so ankommt, wie du es erwartet hast. Doch beim nächsten Mal musst du dich trotzdem wieder trauen, das Risiko einzugehen.
Zumindest, wenn du richtig gut werden willst.
Copywriting ist kein Talent, sondern ein Handwerk, das die meisten Menschen erlernen können, das aber wie jedes Handwerk auch erlernt werden muss.
Wie oft habe ich schon gehört: „Ach, die Produktbeschreibung, die schreibe ich kurz selbst.” Genau solche Leute finden sich dann auf Textbroker & Fiverr wieder und zahlen für Texte 1 Cent pro Wort – denn eigentlich könnten sie es ja auch selbst, sie haben nur keine Lust und keine Zeit…
Das beste Copywriting-Buch und ein paar Worte zu US-amerikanischem Marketing
Wie meine Konkurrenz es gern tut, könnte ich dir jetzt allerlei US-amerikanische Copywriter-Klassiker nennen. David Ogilvy, Eugene Schwartz, die Borrow Letters und wie sie alle heißen. Aber tatsächlich empfehle ich dir nur ein einziges Buch:
Das Copywriting-Geheimrezept* von Youri Keifens – das erste Copywriting-Standardwerk für den deutschen Sprachraum.
Kauf dir dieses Buch und du weißt alles, was du brauchst, um mit dem Copywriting zu beginnen.
Danach kannst du tiefer einsteigen und die Klassiker von Ogilvy und Schwartz lesen.
Warum empfehle ich dir nicht, mit den Klassikern zu beginnen?
Weil sie sich an den US-amerikanischen Markt richten, vor Jahrzehnten geschrieben wurden und dich nicht ganz so an die Hand nehmen wie Keifens Copywriting-Geheimrezept. Wenn du neu in das Thema einsteigst, schenkt dir Keifens Buch einfach einen leichteren Zugang und einen besseren und aktuelleren Überblick.
Noch ein Wort zu den US-amerikanischen Marketing-Klassikern:
Sie werden häufig mit dem Verweis empfohlen, dass es keinen Unterschied mache, ob sie für den US-amerikanischen oder europäischen Markt geschrieben wurden, denn die Psychologie der Menschen sei überall gleich.
Das ist Quatsch.
Diesen Denkfehler beging auch Walmart, der riesige Einzelhandelskonzern aus den USA, als er Ende der 1990er-Jahre in Deutschland Fuß fassen wollte, ohne sich an den deutschen Markt anzupassen:
Personal, das die Kund:innen am Eingang in den Supermarkt begrüßt, Personal, das die Einkäufe an der Kasse einpackt, Kassierer:innen, die die Kund:innen an der Kasse nach ihrem Wohlbefinden fragen. Wie es eben in den USA geläufig ist.
In Deutschland kam diese Kultur gar nicht gut an – weder beim Personal noch bei den Kund:innen – und Walmart machte nur Verluste.
In Deutschland führt es eben zu Irritation, wenn der Kassierer beim Scannen der Artikel plötzlich fragt: „Wie geht es Ihnen?”
Nach wenigen Jahren gab Walmart den deutschen Markt wieder auf.
Und sicher kennst du auch diese US-amerikanischen Werbespots, die nur synchronisiert sind. Man merkt direkt (zumindest geht es mir so), dass sie aus Nordamerika stammen – sie sind schriller, bunter, lauter und wirken auf uns Europäer:innen mit ihren Superlativen schon fast unseriös.
Dieses Meme bringt es auf den Punkt:
Trotzdem lohnt es sich natürlich, die US-amerikanischen Werbeklassiker zu lesen – aber für Einsteiger:innen ist es deutlich leichter, ein Buch zu lesen, welches für ihren Markt geschrieben wurde. Wenn du fortgeschritten bist und die Inhalte besser einordnen kannst, sind Ogilvy, Schwartz & Co. selbstverständlich eine bereichernde Lektüre, die du nicht auslassen solltest. Aber alles zu seiner Zeit.
Wie funktioniert Copywriting?
Im Copywriting kommt es vor allem auf diese drei Punkte an:
1. Kund:innen stehen im Fokus
Nichts im Copywriting ist wichtiger, als die Zielgruppe und das Produkt/die Dienstleistung zu kennen! Erinnerst du dich noch an den Copywriter als Brücke zwischen Kund:innen und Produkt? Zum Job einer Copywriterin gehört es deshalb, zu recherchieren, zu beobachten und sehr gut zuzuhören – die besten Geschichten erzählen die Leute nämlich gern nebenbei.
Die Aufgabe von Copywriter:innen ist es, das Produkt oder die Dienstleistung als die Lösung für ein spezifisches Problem zu verkaufen.
Dazu müssen Copywriter:innen in die Köpfe der Zielgruppe schauen sowie die Schmerzpunkte und die Sehnsüchte herausfinden: Wo liegen die Schmerzpunkte? Wonach sehnt sie sich? Wie fühlt sie sich? Welche Lösungen hat sie schon versucht? Warum haben die bisherigen Lösungsversuche nicht funktioniert?
Als Hilfsmittel wird gern eine Buyer Persona angelegt, die die ideale Kundin bzw. den idealen Kunden mit seinen Schmerzpunkten und Sehnsüchten repräsentiert. Zusätzlich werden der Persona Eigenschaften zugewiesen wie Wohnort, Alter, Geschlecht, Wertvorstellungen, Gehalt, Interessen und so weiter.
Eine Persona sieht dann zum Beispiel so aus:
Dieses Beispiel bezieht sich auf eine Yoga-App und Luise Weber ist eine potenzielle Nutzerin dieser App, die wir ansprechen wollen. Die Persönlichkeitsmerkmale beziehen sich übrigens auf den Myers-Briggs-Typenindikator, ein Persönlichkeitstest, der von Unternehmen am häufigsten verwendet wird.
Mit der Persona Buyer sehen wir auf einen Blick, warum unsere ideale Nutzerin die App gerne verwendet (Motivation), was ihre Schmerzpunkte und Ziele sind, welchem Persönlichkeitstyp sie entspricht, über welche Kanäle sie erreichbar ist (Instagram, LinkedIn) und welche Geräte sie nutzt (Apple). Wir haben außerdem demographische Infos (Großstädterin, Mutter, Ehefrau, Generation Y, Akademikerin), die uns bei der Ansprache helfen.
Personas helfen Copywriter:innen also, sich die Zielgruppe konkret vorzustellen, ihr aus der Seele zu sprechen und genau die Wörter zu finden, die bei der Zielgruppe Emotionen auslösen.
Aber woher bekommen Copywriter:innen und Marketing-Leute die Informationen über ihre idealen Kund:innen? Dazu gibt es mehrere mögliche Wege: Website oder Google Trends analysieren, auf Social Media recherchieren, existierenden Kund:innen Fragen schicken oder Interviews führen.
Auch große Unternehmen legen Buyer Personas an. Spotify hat vor ein paar Jahren öffentlich dargelegt, wie sie dabei vorgehen. Wenn du tiefer in dieses Thema eintauchen willst, kannst du den Prozess hier nachlesen. Lohnt sich!
2. Nutzen (Benefits) statt Features
Dieser Punkt knüpft daran an, dass immer die Kund:innen im Mittelpunkt stehen.
Denn Leute interessieren sich nicht für ein Unternehmen oder ein Produkt bzw. eine Dienstleistung. Sie interessieren sich nur für sich selbst.
Wenn du also eine Copy schreibst, reicht es nicht, einfach die Features aufzuzählen. Es sind die Benefits (Nutzen), auf die es ankommt, weil diese den Kund:innen einen Grund geben, das Produkt oder die Dienstleistung zu kaufen.
Jedes Feature sollte deshalb in Kombination mit dem Nutzen genannt werden → die Also-was?-Strategie.
Schauen wir sie uns in einem Beispiel an:
Feature: Die Kochbox enthält Rezepte für Gerichte, die du innerhalb von 10 Minuten zubereiten kannst.
Nutzen: Du sparst Zeit und musst weder einkaufen gehen noch so lange in der Küche stehen.
Also was? Du hast mehr Zeit für die Dinge, die dir Freude bereiten, z. B. für deine Familie.
Siehst du, dass es am Ende gar nicht mehr um die Kochbox geht? Es geht nur noch um die Menschen selbst.
Schauen wir uns ein Beispiel aus der Praxis an.

Die Marke Traumleben wendet die Also-was?-Strategie hier wie aus dem Lehrbuch an:
Feature: Safe-Spot-Technologie
Nutzen: Du weißt immer, ob und wann die Pfanne heiß ist
Also was? Du kannst die Zutaten immer genau zum richtigen Zeitpunkt in die Pfanne werfen
3. Social Proof
Dieser Punkt folgt dem Prinzip „Show, don’t tell”. Denn erzählen kannst du viel. Aber gibt es irgendwelche Beweise, die belegen, dass das auch stimmt, was du schreibst?
Deshalb brauchst du Elemente in deinen Texten, die Vertrauen bilden. Zum Beispiel:
- Medienberichte
- Case Studies
- Statistiken
- Aussagen von Expert:innen, Ärztinnen & Ärzten in weißen Kitteln 😉 usw.
- Zertifikate
- Testimonials, also Stimmen von Kund:innen oder Logos von anderen Marken
- Geschriebene Bücher
Bestimmt ist dir schon aufgefallen, dass dir auf vielen Landingpages Logos von anderen Marken entgegenblicken. Diese erfüllen genau diesen Zweck: Vertrauen erwecken und Zweifel beiseiteschieben.
So wie hier:

Die Logos der anderen bekannten Marken lassen die Seite gleich viel seriöser erscheinen, oder?
Das ist der Effekt.
Ansonsten ist diese Landingpage übrigens ein Beispiel für nicht so gelungenes Copywriting.
Kommst du selbst darauf, warum?
Ein Tipp: Wir haben im vorherigen Punkt darüber gesprochen.
Richtig, sie reden zu viel über sich! Kaum jemand interessiert sich aber dafür, was die Expert:innen von experte.de machen. Alles, was wir Menschen wissen wollen, ist doch: Und was bringt mir das?
Ist ja toll, dass ihr helft, die richtige Business-Software auszuwählen. Aber was habe ich davon?
Doch zurück zum eigentlichen Thema. Schauen wir uns ein weiteres Beispiel für Social Proof an:

Auf der Landingpage von Trello sehen wir drei Social-Proof-Elemente miteinander kombiniert: das Testimonial, die Case Study und eine Statistik.
Ein Zitat von einer zufriedenen Kundin mit Namen und eine Umfrage, die Trello selbst erhoben hat, sollen beweisen, dass und wie Trello für Unternehmen einen Mehrwert liefert. Wer in die Details einsteigen möchte, kann auf „Story lesen” klicken und erhält weitere Belege dafür, wie Trello Unternehmen weiterhelfen kann.
Die einzige Copywriting-Formel, die du wirklich brauchst
Eigentlich bin ich kein Fan von Formeln, Templates und Listen mit Power-Wörtern.
Warum?
Weil es beim Copywriting um Aufmerksamkeit geht, und was passiert, wenn Copywriter:innen ihre Worte nur in Formeln und Templates einfügen und wieder und wieder die gleichen Power-Wörter nutzen?
Sie nutzen sich mit der Zeit häufig ab, sie verlieren irgendwann an Wirkung.
Trotzdem: Formeln können gerade zu Beginn ein Hilfsmittel sein, um zu verstehen, wie Werbetexte aufgebaut sind und die ersten eigenen Texte zu schreiben. Wichtig ist nur, dass du mit der Zeit die Prinzipien hinter den Formeln verstehst und deine eigenen Wege findest, und nicht dein Leben lang Templates ausfüllst und denkst, das sei Copywriting.
Ich möchte dir deshalb eine Formel vorstellen, die die Psychologie, auf der Copywriting basiert, besonders gut veranschaulicht.
In loser Form kannst du sie außerdem immer verwenden, denn sie lässt sich mit einem Prinzip kombinieren, das seit Jahrhunderten funktioniert und immer funktionieren wird: dem Storytelling. Menschen lieben Geschichten, Geschichten wecken Emotionen und Emotionen bringen uns ins Handeln. Und was ist das Ziel von Copywriting? Richtig, eine Handlung auszulösen 🙂
Die Formel trägt den Namen: Before-After-Bridge (BAB).
Und funktioniert so:
Before: Beschreibe die Ausgangssituation, in der sich deine Zielgruppe befindet (Schmerzpunkte).
After: Beschreibe, wo deine Zielgruppe hin will, nach welchem Zustand sehnt sie sich? (Sehnsüchte).
Bridge: Beschreibe, wie dein Angebot der Zielgruppe hilft, den ersehnten Zustand zu erreichen.
Wenden wir jetzt die Formel an – mit einem Beispiel für eine Zeitmanagement-App:
Before:
Wo ist nur die Zeit geblieben? Stellst du dir diese Frage auch jeden Abend? Den ganzen Tag warst du beschäftigt, und doch hast du fast nichts von deiner Aufgabenliste geschafft? Viele Selbstständige kennen das Gefühl, im Chaos zu versinken und nie wirklich voranzukommen. Sie fühlen sich ständig gestresst, überfordert und gereizt.
After:
Wie kann es sein, dass andere so viel mehr schaffen? Sie kommen nicht nur beruflich voran, sie haben auch noch Zeit, Italienisch zu lernen und sich mit ihren Freunden zu treffen! Ihre Tage sind strukturiert und lassen neben beruflichen Zielen ausreichend Raum für persönliche Interessen und Freizeitaktivitäten.
Bridge:
Die Lösung heißt: TimeMaster. Mit unserer App wird deine Tagesplanung zum Kinderspiel. Erstelle Termine, setze Prioritäten und teile deine Zeit mit nur wenigen Klicks optimal ein. Dank der intuitiven Benutzeroberfläche und der intelligenten Erinnerungsfunktion verlierst du nie wieder den Überblick. Verwalte deine Zeit effizienter und erreiche mehr mit weniger Stress.
Probiere TimeMaster jetzt aus und verwandle dein Chaos in Produktivität!
Noch ein Beispiel? Dann schau mal auf die Startseite von scribona, auch da haben wir die BAB-Formel genutzt 😉
Und jetzt?
Wie versprochen weißt du jetzt alles, was du über Copywriting wirklich wissen musst. Doch natürlich beginnt die Reise erst jetzt und es ist es an der Zeit, tiefer in die Thematik einzusteigen, wenn du mit Copywriting dein Geld verdienen willst.
Hol dir dazu als nächsten Schritt Youri Keifens Copywriting-Geheimrezept* – dem ersten Copywriting-Standardwerk für den deutschsprachigen Raum. Dort findest du übrigens auch mehr Informationen zur BAB-Formel.
Buch schon gelesen? Dann erfahre hier, wie du deine neuen Kenntnisse gleich anwenden und mit dem Schreiben Geld verdienen und deinen eigenen Blog aufbauen kannst.
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FAQ: Häufige Fragen & Antworten zum Thema Copywriting
Was ist der Unterschied zwischen Copywriting und Werbetexten?
Es gibt keinen. Copywriting ist die englische Bezeichnung und klingt einfach nur moderner und hipper – nicht so angestaubt wie „Texter:in”. Das ist alles.
Aber da Copywriting derzeit im Trend liegt, bezeichnen sich immer mehr Texter:innen als Copywriter:in, weil sie sich davon eine bessere Marktpositionierung und mehr Geld versprechen.
Und auch Unternehmen nutzen den Begriff immer häufiger, weil Unternehmen gern hochtrabende englischsprachige Berufsbezeichnungen nutzen, die irgendwie cool klingen.
Was ist der Unterschied zwischen Copywriting und Content-Writing?
Copywriting hat immer das Ziel, eine Handlung auszulösen. Mit Content-Writing hingegen sollen die Klickzahlen erhöht werden und eine Beziehung zur Zielgruppe aufgebaut werden.
Aber in der digitalen Welt lassen sich Copywriting und Content-Writing nicht mehr voneinander trennen. Beides geht Hand in Hand. Deshalb betrachte ich es auch als Aufgabe der Copywriterin, Blogartikel zu schreiben. Denn auch Blogartikel wollen heutzutage häufig eine Handlung auslösen, sei es die Newsletter-Anmeldebox, die am Ende des Artikels erscheint, oder das eBook, auf das im Blogartikel hingewiesen wird.
Was ist der Unterschied zwischen Copywriting und SEO-Writing?
Copywriting will mit dem Text eine Handlung bei den Leser:innen auslösen und SEO-Writing will, dass der Text über die Suchmaschine gefunden wird. Das ist der ursprüngliche Unterschied.
Doch auch Copywriting und SEO-Writing lassen sich nicht klar trennen. Meta-Title und Meta-Description müssen beispielsweise so formuliert werden, dass Nutzer:innen unbedingt draufklicken wollen (= Handlung).
Und auch Landingpages wollen heute nicht mehr nur verkaufen, sondern auch suchmaschinenoptimiert sein.
Copywriter:innen, die für digitale Kanäle schreiben, kommen um das Thema SEO also nicht herum.
Julia hat ein Problem: Sie kauft weit mehr Bücher, als sie jemals lesen kann – ihr Wissensdurst ist einfach unstillbar. Damit wieder Geld reinkommt, schreibt sie freiberuflich Blogartikel und beschäftigt sich mit Marketing. Auf scribona schreibt sie über ihre Erfahrungen und ihre Erkenntnisse als freiberufliche Texterin.