Meine Erfahrungen mit Textbörsen
5 Gründe, warum Textbroker & Co. dir schaden
Klingt verlockend: Du suchst dir in einer Textbörse einfach die Aufträge aus, zu denen du Texte schreiben möchtest. Du musst nicht mit Kund:innen kommunizieren, keine Preise verhandeln, nicht für dich werben und das Geld ist auch immer pünktlich auf deinem Konto.
So dachte ich auch, als ich mich während meines Studiums damit beschäftigte, im Internet Geld zu verdienen.
Und so ist es auch: Textbörsen sind bequem. Du kannst dich vollkommen auf das Schreiben deiner Texte konzentrieren, ohne dich mit dem ganzen Drumherum auseinandersetzen zu müssen.
Aber das Problem?
Die Bequemlichkeit geht auf Kosten deiner Freiheit und deines Verdienstes.
Wenn es dein Gedanke ist, mit dem Schreiben im Internet Geld zu verdienen, ist es vermutlich dein Ziel, dich von den Zwängen eines Angestelltenverhältnisses zu befreien und Sinnhaftigkeit dazuzugewinnen. Wahrscheinlich möchtest du auch mehr Geld verdienen, als es dir in einem Angestelltenverhältnis möglich ist.
Doch genau diese Ziele erreichst du mit Content-Plattformen wie Textbroker, Content.de & Co. nicht. Hier sind 5 Gründe, warum.
#1: Copywriting ist eine gewinnbringende Fähigkeit, die auf Textbroker & Co. verramscht wird
Wusstest du, dass Copywriting, also das Schreiben von Marketingtexten, in der Online-Welt einer der wichtigsten Skills auf dem Markt ist?
Gerade in Deutschland suchen viele Agenturen und Unternehmen händeringend nach guten deutschsprachigen Copywritern. Es gibt einfach nicht viele davon, weil das Berufsfeld bis heute nicht wirklich in Deutschland angekommen ist.
Zum einen haben es kreative Jobs in Deutschland sowieso schwer. Schließlich lieben die Deutschen ihre vermeintliche Sicherheit.
Zum anderen stellen sich viele unter „Werbetexter” Menschen in verstaubten Agenturen vor, die erschöpft eine Überstunde nach der nächsten schieben.
Eigentlich müsstest du dir mit Copywriting also eine goldene Nase verdienen.
Je höher die Nachfrage nach etwas ist und je geringer das Angebot, desto höher schließlich der Preis.
Na ja, du kannst auch eine Menge verdienen.
Aber nicht auf den genannten Textbörsen. Dort wird Copywriting zum niedrigen Wortpreis verramscht.
Kleine Randnotiz: Es ist sowieso Unsinn, Copywriting nach Wort zu bezahlen. Kurze, prägnante Texte sind häufig viel wirkungsvoller und aussagekräftiger als lange. Schau dir nur populäre Werbeslogans wie „Wohnst du noch oder lebst du schon?” oder „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso” an, welche Bedeutung sie für die jeweiligen Unternehmen haben! Selbst ein guter Wortpreis von 20 Cent würde den Wert kein bisschen widerspiegeln. Zudem erfordert gutes Copywriting eine gründliche Recherche und kreatives Denken, all das findet sich nicht in der Wortanzahl wieder.
Bei Textbroker und content.de verdienst du vielleicht 1,5 Cent pro Wort. Wenn du hervorragend bist (und sie das auch erkennen…), wirst du vielleicht irgendwann auf 4–5 Cent pro Wort hochgestuft:
Witzigerweise scheint man sich bei content.de sogar bewusst zu sein, dass das nicht gerade verlockende finanzielle Aussichten sind. Warum sonst fügen sie direkt unter dem Verdienstrechner einen ganzen Abschnitt mit Argumenten ein, die dich davon überzeugen sollen, dass der Wortpreis nicht alles ist?
Wieso diese Argumente für uns aber keine sein sollten, wird hoffentlich im weiteren Verlauf dieses Artikels klar.
Weshalb können Textbörsen Autor:innen also nun mit solchen Preisen abfertigen, obwohl die Nachfrage nach guten Copywritern so groß ist?
Ich denke, das liegt vordergründig an einem Denkfehler: „Das bisschen Schreiben können doch alle“.
Auch ich habe mich damals auf den Textbörsen angemeldet, weil ich dachte: Bisschen Schreiben – das kann ich schon.
Und konnte ich auch. Meine Auftraggeber:innen waren immer vollumfänglich zufrieden. Ich hatte nur 5-Sterne-Bewertungen.
Aber im Nachhinein muss ich feststellen, dass meine Texte nicht wirklich gut waren. Rechtschreibung und Grammatik waren natürlich in Ordnung, aber darum geht es nicht.
Ich hatte von Marketing keine Ahnung. Ich hatte von Storytelling keine Ahnung. Ich hatte keine Ahnung, wie man Texte schreibt, die verkaufen und die andere gern lesen.
Das sind aber die Fähigkeiten, die Copywriting so wertvoll machen. Denn Texte schreiben, die keine Rechtschreibfehler haben, die grammatisch in Ordnung sind und die bestimmte Keywords enthalten, das können auch Maschinen mittlerweile. Das Internet ist voll mit solchen 08/15-Texten.
Aber Texte schreiben, die andere gern lesen, die Emotionen bei Leser:innen wecken und die verkaufen, das kann bis jetzt keine künstliche Intelligenz.
Auf Textbroker & Co. tummeln sich jedoch Menschen und Unternehmen, die sich dessen entweder nicht bewusst sind oder darauf keinen Wert legen.
Ebenso tummeln sich Autor:innen auf den Plattformen, die entweder auch keine Ahnung von Copywriting haben oder sich nicht darüber im Klaren sind, was ihre Arbeit wert ist, und sich dementsprechend absolut unter Wert verkaufen.
Das ist meiner Einschätzung nach der Grund, warum es für Content.de & Co. überhaupt möglich ist, Autor:innen so schlecht zu vergüten.
#2: „Aber auf Textbroker kann ich zunächst Erfahrung sammeln und so meine Freiberuflichkeit aufbauen“ – Nein, kannst du nicht
In meinem Artikel zu Fiverr habe ich argumentiert, dass sich die Plattform gut für den Einstieg in die Freiberuflichkeit eignet.
Das gilt für Textbörsen wie content.de und Textbroker meiner Meinung nach jedoch nicht.
Denn im Gegensatz zu Fiverr hast du hier so gut wie keinen direkten Kontakt mit Auftraggeber:innen.
Und wenn, wird jede einzelne Nachricht überwacht. Das habe ich selbst auf content.de erlebt.
Ich hatte für einen Auftraggeber einen Artikel über VPNs geschrieben. Daraufhin schrieb mir der Auftraggeber privat und fragte mich, ob ich Interesse hätte, außerhalb von content.de mit ihm zusammenzuarbeiten.
Ich hatte die Nachricht noch nicht einmal gelesen, da hatte ich schon eine Mail von content.de in meinem Postfach.
Ich wurde darauf hingewiesen, dass dieses Angebot gegen die Richtlinien verstoße und es mir untersagt sei, auf die Nachricht zu antworten. Der Auftraggeber würde wegen des Verstoßes gegen die Richtlinien gesperrt werden.
Wie gesagt: Ich hatte die Nachricht von dem Auftraggeber bis dahin noch nicht einmal selbst gelesen. Trotzdem klang die Mail von content.de in ihrer Tonalität so, als hätte ich etwas falsch gemacht.
Und in Wirklichkeit wurde der Auftraggeber auch nicht gesperrt. Es wurde nur mir die Chance auf Folgeaufträge genommen.
Diese Art der Überwachung hast du zum Beispiel bei Fiverr nicht. Zwar verstößt das Kommunizieren außerhalb der Plattform auch dort gegen die Richtlinien, in der Praxis wird das aber kaum überwacht.
Bei content.de & Co. hast du keine Möglichkeit, dir außerhalb der Plattform etwas aufzubauen. Du bist gefangen in diesem System. Sollte es Textbroker eines Tages nicht mehr geben, dann hast du deine Kund:innen und deine Reputation verloren.
Da auf diesen Plattformen alles anonym abläuft, steht unter keinem deiner Texte dein Name. Du hast dementsprechend auch keine Arbeitsproben, mit denen du dir ein Portfolio aufbauen könntest.
Du stehst einfach vor dem Nichts, sollte es die Plattform nicht mehr geben. Zugleich bist du der Willkür dieser Plattformen ausgeliefert. Wenn sie den Wortpreis senken – was willst du machen? Du kannst nichts machen, außer es zu akzeptieren oder die Plattform zu verlassen.
Hast du aber alles auf content.de & Co. gesetzt, hast du dann ein Problem.
Deshalb eignen sich content.de, Textbroker und andere Schreibramschplätze nicht dazu, um darauf deine Selbstständigkeit aufzubauen. Du verdienst nur etwas Geld und verschwendest ansonsten deine Zeit.
#3: Du sammelst weder Erfahrung, noch entwickelst du deine Fähigkeiten weiter
Ein weiterer Punkt, weshalb sich content.de und Textbroker nicht für dich eignen, um in die Freiberuflichkeit einzusteigen, ist, dass die Ansprüche so gering sind.
Wie oben bereits gesagt, reicht es auf diesen Plattformen, wenn du Texte ablieferst, die grammatisch korrekt sind, keine Rechtschreibfehler aufweisen und die erforderlichen Keywords enthalten.
Langfristig wird dir das allerdings nicht reichen. Denn diese Arbeit kann schon jetzt von Maschinen erledigt werden. Und in Zukunft werden sie nur besser darin werden.
Vor allem lieferst du mit solch einer Arbeit keine Argumente dafür, warum die Auftraggeber:innen dir für einen Text mit 500 Wörtern 500 Euro zahlen sollten.
Copywriting ist eine Fähigkeit, die erlernt werden muss.
Du schreibst nicht automatisch gute Texte, nur weil du im Deutschunterricht immer ganz gute Noten hattest.
Genau das wird dir aber auf content.de & Co. suggeriert.
Das mag bequem sein. Aber es lohnt sich fast immer, den steinigeren Weg zu gehen und selbstbestimmt als Texter:in mit Unternehmen zusammenzuarbeiten.
Nur so wirst du gefordert, erhältst Feedback, sammelst Erfahrung, musst dich immer wieder beweisen und weiterentwickeln, kannst deinen eigenen Stil entwickeln und eine Nische finden. Das wird sich mit den Jahren auch auf deinem Konto bemerkbar machen.
Auf Textbroker und content.de wird dir alles vorgegeben. Du kannst nicht eigene Argumente einbringen, wieso du denkst, dass etwas so oder so besser funktionieren würde. Du hast auch keine Chance, deinen eigenen Stil zu entwickeln, weil du alles strikt nach den Vorgaben abzuliefern hast.
So lernst du gar nichts, außer die Richtlinien und Vorgaben der Plattformen zu erfüllen.
Wenn du frei mit Unternehmen zusammenarbeitest, hast du hingegen die Möglichkeit, dich einzubringen und profitierst von einer größeren Gestaltungsfreiheit, weil du in diesem Verhältnis als Person mit Expertise wahrgenommen wirst. Hier hast du die Chance, Erfahrungen zu sammeln und deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Als Autor:in auf Textbroker & Co. trittst du nicht als Profi auf. Es gibt eine klare Hierarchie. Und du bist einfach nur eine billige Schreibkraft.
#4: Kommunikation & Preisverhandlungen sind wichtige Fähigkeiten, die du auf Textbroker & Co. nicht lernst
Kommunikation ist anstrengend. Preisverhandlungen sind irgendwie unangenehm und stressig. Klingt also toll, wenn content.de schreibt:
„Sie sparen kostbare Zeit, da Auftragsakquise, Angebotserstellung und das Einreichen von meist unbezahlten Probetexten entfällt.”
Quelle: https://www.content.de/honorare
Das Problem?
Die Kommunikation mit Kund:innen ist eine wichtige Fähigkeit, die du unbedingt so schnell wie möglich lernen solltest.
Auf content.de und Textbroker hast du aber keinen Kontakt mit den Auftraggeber:innen. Du lernst es also nicht, zu kommunizieren.
Warum ist Kommunikation eine so wichtige Fähigkeit?
Weil sie der Schlüssel zu höheren Preisen ist.
Du kannst die besten Texte der Welt schreiben: Wenn du es nicht schaffst, den Wert deiner Texte zu kommunizieren, wirst du über einen Hungerlohn wie bei content.de höchstwahrscheinlich nicht herauskommen.
Und wenn es dir gelingt, deinen eigenen Wert zu kommunizieren, dann wird es dir auch gelingen, den Wert deiner Kundinnen gegenüber ihren Kunden herauszustellen.
Denn Copywriting ist nichts anderes als Kommunikation zwischen einem Unternehmen und potentiellen Kundinnen und Kunden. Copywriter sind Brückenbauer.
Wenn du also gut kommunizieren kannst, wirst du nicht nur besser bezahlt werden, du wirst auch bessere Texte schreiben.
#5: Niemand kann 8 Stunden am Tag hoch konzentriert arbeiten
content.de wirbt damit, dass du dich nahezu komplett auf das Schreiben konzentrieren kannst und mit den organisatorischen und bürokratischen Dingen nichts zu tun hast:
„Erfahrungsgemäß umfasst das eigentliche Schreiben bei einem freiberuflichen Autor nur 50% seiner Arbeitszeit. Bei content.de kann er hingegen gut 90% seiner Zeit dem Schreiben widmen.”
Quelle: https://www.content.de/honorare
Das stimmt. Ich verbringe meinen Arbeitstag auch maximal zur Hälfte mit meiner eigentlichen Arbeit. Der Rest besteht aus Kommunikation, organisatorischen Dingen, bürokratischen Dingen, technischen Dingen, Marketingdingen, Weiterbildungsdingen, Nachdenkdingen etc.
Nur: Das ist überhaupt nicht schlimm. Meiner Meinung nach muss das sogar so sein.
Denn als freischaffende:r Autor:in schreibst du nicht nur, du hast auch ein Unternehmen zu führen: Du bist auch Unternehmer:in. All diese Dinge gehören zu deiner Arbeit dazu.
Es mag nervig sein, hunderte Mails hin- und herschicken zu müssen, ehe du mit dem eigentlichen Auftrag anfangen kannst. Wenn ein Plugin auf deiner Website zu schwerwiegenden technischen Problemen führt und dir die Schweißperlen auf die Stirn treten, weil du Angst hast, dass deine gesamte Homepage verloren ist. Wenn du bei jeder einzelnen Kundin und jedem Kunden erneut den Preis verhandeln musst. Wenn du Rechnungen schreiben und diesen hinterherrennen musst.
Aber wenn du mit Unternehmen zusammenarbeitest, machen all diese Dinge dich auch zu einem besseren Autor bzw. zu einer besseren Autorin. Du weißt, wie es ist, ein Unternehmen zu führen. Du beschäftigst dich automatisch mit Marketing, weil du es selbst brauchst. Du kannst viel besser die Unternehmenssicht deiner Kundinnen und Kunden einnehmen. Du weißt viel eher, worauf es ankommt.
Du reifst durch all diese Aufgaben und gewinnst wichtige Erfahrungen. All dies wird dir schlussendlich auch helfen, dein Konto zu füllen.
Autor:innen bei Textbroker & Co. hingegen gehen den bequemen Weg; sie treten nur auf der Stelle. Sie arbeiten nur das ab, was man ihnen vorlegt. Selbstständiges Arbeiten ist etwas anderes.
Außerdem: Wie lange kannst du tatsächlich konzentriert arbeiten?
Ich schreibe an diesem Text seit etwas mehr als zwei Stunden und ich merke allmählich, dass meine Konzentration nachlässt.
Das Schreiben erfordert sehr viel Konzentration. Wenn mir da jemand erzählt, er schreibe jeden Tag acht Stunden, werde ich misstrauisch.
Ich schaffe es vielleicht für vier Stunden am Tag hoch konzentriert zu arbeiten.
Und das liegt nicht daran, dass ich eine so schlechte Konzentrationsfähigkeit hätte.
Studien zeigen, dass wir nur vier bis fünf Stunden am Tag hoch konzentriert arbeiten können. Danach nimmt die Leistung kontinuierlich ab.
Ebenso hat sich gezeigt, dass Menschen, die in 90-Minuten-Blöcken arbeiten, produktiver und erfolgreicher sind. Du solltest also alle 90 Minuten eine Pause machen und nicht länger als vier bis fünf Stunden einer Tätigkeit nachgehen, die eine hohe Konzentration erfordert.
Wie das Schreiben.
Tony Schwartz ist ein US-amerikanischer Journalist. Er schreibt Bücher über Politik und Management. Zudem arbeitet und schreibt er für verschiedene Zeitungen.
In seinem Essay für die New York Times schreibt er 2013, dass er an seinen ersten Büchern 10 Stunden am Tag geschrieben hat.
So benötigte er für ein Buch etwa ein Jahr.
An seinen neuesten Büchern hingegen schreibt er nur noch 4,5 Stunden am Tag.
Und schafft so innerhalb von sechs Monaten zwei Bücher.
Ein beträchtlicher Unterschied, oder?
Aber diese Erkenntnisse sind bei den Ramsch-Textbörsen nicht angekommen.
Denn content.de rechnet damit, dass du acht Stunden am Tag schreibst:
Diesen Verdienstrechner findest du auf der Website von content.de/honrare. Wenn du die Seite aufrufst, sind diese Zahlen voreingestellt.
Nicht nur, dass die Einstellungen bzgl. Wortanzahl und Qualität absolut unrealistisch sind, acht Stunden am Tag sind es auch. Aber der Monatsverdienst sieht so natürlich lukrativer aus.
Ich zweifle nicht daran, dass es Autor:innen auf content.de gibt, die acht Stunden am Tag schreiben. Die gibt es mit großer Sicherheit.
Die Frage ist eben nur: Was sind das für Texte? Zeit für Recherche ist in den acht Stunden schließlich auch nicht eingeplant. Und wie gesagt: Niemand kann so viele Stunden am Stück kognitive Hochleistungen erbringen.
Allein an diesen Voreinstellungen siehst du also, dass die Anforderungen bei diesen Plattformen nicht sonderlich hoch sind.
08/15-Texte reichen.
Anderes ist unter diesen Bedingungen auch nicht möglich.
Du solltest höhere Ansprüche an dich haben.
Und jetzt?
Textbörsen wie Textbroker, content.de & Co. versprechen einen einfachen und komfortablen Weg in die Freiberuflichkeit.
Tatsächlich bist du mit diesen Plattformen aber alles andere als frei: Du baust keine langfristigen Kontakte außerhalb der Plattformen auf, du arbeitest mit den Auftraggeber:innen nicht auf Augenhöhe zusammen, du bist gezwungen, in Rekordarbeit zu schuften, um ein akzeptables Auskommen zu erschreiben, du bist abhängig von der jeweiligen Plattform und ihren Bedingungen. Du entwickelst dich nicht weiter, weil du nur mit „Überleben“ beschäftigt bist.
Nicht wenige entscheiden sich trotzdem für diesen Weg, weil sie Angst vor der Freiheit haben.
Denn Freiheit bedeutet auch Unsicherheit. Nicht zu wissen, ob du im nächsten Monat ausreichend Aufträge haben wirst. Keine Datenbank zu haben, in der dir die Aufträge vor die Nase gesetzt werden.
Freiheit bedeutet auch Anstrengung. Für alles allein verantwortlich zu sein. Neue Fähigkeiten lernen zu müssen, um dein Business weiterzuentwickeln.
Freiheit bedeutet auch, dass du deine Komfortzone verlassen musst, und zwar nahezu jeden Tag.
Aber frage dich selbst: Warum willst du nicht in einem klassischen Angestelltenverhältnis arbeiten?
Wirklich nur, um ortsunabhängig arbeiten zu können?
Dann kannst du dir auch einen festen Job mit Home-Office-Garantie suchen.
Ich schätze aber, du erhoffst dir insgesamt bessere Arbeitsbedingungen, mehr Geld, mehr Freiheit und mehr Sinnhaftigkeit in deinem Tun.
Mit Textbroker & Co. tauschst du dein Angestelltendasein aber nur gegen eine ortsunabhängige Arbeit, die auch noch schlechter bezahlt ist als viele Jobs in Festanstellung. Und sobald die Plattform weg ist, bist du auch weg.
Perspektive sieht anders aus.
Sei deshalb mutig und trau dich, deine Komfortzone zu verlassen. Geh den steinigen Weg.
Es wird sich nicht erst irgendwann in Zukunft lohnen. Es lohnt sich unmittelbar. Denn so steinig der Weg auch sein mag: Du wirst motivierter sein, wenn du deinen eigenen Blog aufbaust, als wenn du dich vor Angst hinter dem Namen dieser Plattformen versteckst und immerzu unzufrieden bist.
Und die gute Nachricht: Du brauchst kein Glück, um von deiner Selbstständigkeit leben zu können.
Was du brauchst, sind Mut, Durchhaltevermögen, Lernbereitschaft und Konstanz. Wie du dann meiner Einschätzung nach am besten Geld verdienen kannst, darüber habe ich im Artikel Mit Schreiben Geld verdienen geschrieben.
Alles, was du zum Beruf des Texters außerdem wissen musst, findest du hier: Texter:in werden.
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Was denkst du über Textbroker & Co.? Schreib’s in die Kommentare.
FAQ: Häufige Fragen & Antworten zu Textbroker & Co.
Was ist bei Textbroker los?
Aktuell (25.05.2024) nimmt Textbroker keine neuen Autor:innen mehr auf. Wer sich als Autor:in registrieren will, bekommt folgende Meldung angezeigt:
„Derzeit nehmen wir keine Neuautoren mehr auf und konzentrieren uns auf den Ausbau unserer spezialisierten Experten-Community.”
Was genau dahintersteckt, ist nicht bekannt. Meiner Einschätzung nach spricht dieses Vorgehen jedoch dafür, dass die KI-Entwicklungen das Geschäftsmodell von Textbroker & Co. einbrechen lassen. Denn billige Texte bekommt die KI mindestens genauso gut hin. Deshalb, so meine These, schreibt Textbroker auch, dass sie sich „auf den Ausbau [einer] spezialisierten Experten-Community” konzentrieren. Denn was hilft, um nicht von einer KI ersetzt zu werden? Richtig, Expertenwissen!
Wie viel kann man bei Textbroker verdienen?
Zu wenig. Okay, im Ernst: Es gibt keine Grenze nach oben. Du verdienst sowohl bei Textbroker als auch bei content.de etwa 1,5 bis 2 pro Wort. Je mehr du schreibst, desto mehr verdienst du auch. Allerdings wirst du bei solch einem Wortpreis nie auf einen anständigen Verdienst kommen.
Welche Alternativen gibt es zu Textbroker und content.de?
Die beste Alternative zu Textbroker und content.de ist eine eigene Website mit Blog, über die du deine Dienstleistung vertreibst. Wenn du dich aber nicht selbst vermarkten willst, sind PageContent, Contentworld, Supertext und WorkGenius Alternativen, die du dir mal näher anschauen kannst.
Darf ich bei Textbroker und content.de Texte mit ChatGPT schreiben?
Allgemein gilt, dass KI-Tools bei Textbroker und content.de als „unterstützendes Hilfsmittel” genutzt werden dürfen. Das heißt, dass du ChatGPT zum Beispiel zum Brainstorming nutzen darfst, nicht aber, um ganze Textbausteine oder gar den ganzen Text schreiben zu lassen. Es sei denn, im Briefing ist das ausdrücklich erlaubt.
Julia hat ein Problem: Sie kauft weit mehr Bücher, als sie jemals lesen kann – ihr Wissensdurst ist einfach unstillbar. Damit wieder Geld reinkommt, schreibt sie freiberuflich Blogartikel und beschäftigt sich mit Marketing. Auf scribona schreibt sie über ihre Erfahrungen und ihre Erkenntnisse als freiberufliche Texterin.