Lohnt sich Freiguide 2025?
Das sind meine Erfahrungen mit der Jobvermittlungsplattform
Freiguide verspricht täglich „hunderte Freelance-Aufträge von Jobplattformen und aus den sozialen Medien”.
Klingt toll, aber was bringt Freiguide wirklich für Leute, die mit dem Schreiben online Geld verdienen?
Ich nutze Freiguide* seit etwa 1,5 Jahren selbst und bin im regen Austausch mit anderen Freiberufler:innen, die Freiguide ebenfalls verwenden.
In diesem Artikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen, teile meine Meinung darüber, ob sich Freiguide für Texter:innen lohnt oder nicht, und verrate dir einen Trick, mit dem du noch mehr aus der kostenlosen Version herausholst.
Was ist Freiguide?
Zuerst ist es wichtig, sich klarzumachen, was Freiguide ist und was Freiguide nicht ist.
Freiguide ist nämlich selbst keine Jobplattform, sondern eine Jobvermittlungsplattform bzw. eine Jobsuchmaschine.
Das bedeutet, dass die ausgeschriebenen Aufträge von anderen Jobplattformen stammen und Freiguide nur der Vermittler ist. Alle Aufträge findest du also auch so im Internet, doch Freiguide spart dir Zeit, weil du sie hier gesammelt präsentiert bekommst.
Welche Jobplattformen sind dabei?
Tatsächlich alle deutschsprachigen, die relevant sind. Das sind zum Beispiel: dasauge, Junico, Texterjobbörse, Freelancermap, Interlance, Machdudas, Kleinanzeigen, Fernarbeit.net, Facebook-Gruppen und so weiter.
Wie funktioniert Freiguide?
Um Freiguide* nutzen zu können, musst du einen Account auf der Plattform erstellen.
Ohne Account siehst du zwar die aktuellen Aufträge auf der Website, aber du wirst nicht zu ihnen weitergeleitet, sondern landest auf der Registrierungsseite von Freiguide.
Doch keine Sorge: Der Account selbst ist kostenlos und schon mit dem kostenlosen Account bekommst du alle aktuellen Aufträge per Mail zugeschickt. Das sieht dann so aus:
Der einzige Haken: Mit dem kostenlosen Paket kannst du innerhalb von 24 Stunden nur einen Link anklicken und hast keinen Zugriff auf Social-Media-Gruppen.
Willst du auf alle Links jederzeit klicken können, kostet dich das 14,90 Euro zzgl. 19 % Steuern im Monat.
Das sind die beiden Pakete im Überblick:
Fun Fact: In den letzten 1,5 Jahren habe ich meistens die kostenlose Version von Freiguide genutzt und habe noch nie Werbung gesehen. Auch neue Funktionen sind mir in dem Zeitraum nicht aufgefallen.
Am Ende unterscheiden sich der kostenlose und der kostenpflichtige Plan also vor allem in zwei Dingen: wie viele Links du anklicken kannst und ob du in Social-Media-Gruppen weitergeleitet wirst oder nicht.
Lohnt es sich dafür, den Pro-Plan abzuschließen?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns erst einmal ein paar allgemeinere Gedanken zum Jobmarkt für Texter:innen machen. Dazu erzähle ich dir von meinen bisherigen Erfahrungen und den Erfahrungen, die ich von anderen Texter:innen mitbekomme.
Meine Meinung zu Freiguide
Wie häufig hast du schon Bewerbungen für Aufträge geschrieben, die du beispielsweise auf Texterjobbörse gefunden hast? Und wie oft hast du eine Antwort erhalten oder gar tatsächlich einen Auftrag bekommen?
Lass mich raten: Meistens erhältst du gar keine Antwort, oder?
Das geht nicht nur dir so, das geht vermutlich uns allen so. Ich mache keine anderen Erfahrungen und andere Texter:innen berichten mir Ähnliches.
Und dabei sind die meisten Aufträge auf Freelancer-Plattformen schon alles andere als lukrativ. Solche Ausschreibungen sind an der Tagesordnung:
Und trotzdem bewerben sich so viele Leute auf solche Anzeigen, dass es superschwer ist, auf sich aufmerksam zu machen.
Der Markt ist kaputt.
Was das mit Freiguide zu tun hat?
Na ja, Freiguide macht nichts anderes, als dir diesen kaputten Markt zu präsentieren.
Klickst du etwa nach zwei Stunden auf einen Link in einer Freiguide-Mail, kommt es nicht selten vor, dass die Ausschreibung schon wieder gelöscht wurde, weil längst massenweise Bewerbungen eingegangen sind.
Übrigens, hast du dafür deinen kostenlosen 24-Stunden-Klick genutzt, hast du Pech gehabt. Der zählt trotzdem. Nervig!
Es sind vor allem zwei Entwicklungen, die den öffentlichen Markt für Texter:innen beschädigen:
- Künstliche Intelligenz: Seit ChatGPT ist der Markt eingebrochen, weil viele, die ihren Texter:innen schon vorher nur ein Taschengeld gezahlt haben, die Texte jetzt vollständig von der KI erstellen lassen.
- Lifestyle-Texter:innen, die für Billigpreise schreiben: Ein Problem, mit dem Schreiben Geld zu verdienen, ist der Glaube, dass alle schreiben könnten, nur weil sie Grammatik und Rechtschreibung beherrschen. Weil auch viele Auftraggeber:innen das glauben, ist das Schreiben eine der leichteren Möglichkeiten, online Geld zu verdienen. Ich nenne sie gern „Lifestyle-Texter:innen”, weil es ihnen nur um den damit verbundenen Lebensstil geht, nicht aber um das Schreiben an sich. Das schadet dem Markt.
Das führt auch dazu, dass viele Unternehmen, die nach Texter:innen suchen und die gute Arbeitsbedingungen bieten, keine öffentlichen Ausschreibungen machen. Sie verlassen sich auf Empfehlungen, arbeiten mit Agenturen zusammen oder recherchieren selbst.
Deshalb ist es im Allgemeinen keine gute Idee, Aufträge über öffentliche Ausschreibungen zu suchen. In meinem Artikel 7 Wege, wie du mit dem Schreiben im Internet wirklich Geld verdienst habe ich ausgeführt, welchen Weg ich stattdessen empfehle.
Spoiler: Bau dir deine eigene Online-Präsenz auf, erstelle zum Beispiel einen Blog, und vermarkte dich selbst und baue dir ein Portfolio auf. Das ist der vielversprechendste Weg.
An sich ist Freiguide also eine klasse Idee, du sparst viel Zeit, weil du nicht jede Plattform einzeln durchsuchen musst, aber weil der Markt kaum etwas hergibt, lohnt sich Freiguide nur bedingt.
Ich habe in 1,5 Jahren etwa fünf bis sechs Aufträge mit Hilfe von Freiguide gefunden, auf die ich mich beworben habe, zwei davon habe ich bekommen. Meiner Erfahrung nach sieht die Bilanz bei anderen nicht viel rosiger aus.
Sechs Bewerbungen in 1,5 Jahren sind nicht viel. Doch das liegt nicht daran, dass mir Freiguide zu wenig schicken würde. Ich bekomme schon jeden Tag 20 bis 30 Aufträge in mein E-Mail-Postfach.
Aber das meiste davon ist halt einfach Mist.
Trotzdem nutze ich die kostenlose Version von Freiguide weiter, weil die täglichen Mails einen erstklassigen Überblick über den aktuellen Markt geben, ohne, dass ich einzelne Plattformen dafür aufsuchen muss.
Und alle paar Monate findet sich eben doch mal eine Goldperle, die ich ohne Freiguide wahrscheinlich nicht entdeckt hätte, weil ich viel zu unmotiviert wäre, die einzelnen Freelancer-Plattformen zu durchsuchen.
Warum du dir Freiguide trotzdem holen solltest + mein Trick
Trotz aller Kritik, die mehr mit dem Markt als mit Freiguide selbst zu tun hat: Der kostenlose Plan lohnt sich auf jeden Fall. Du zahlst nichts und bekommst alle Ausschreibungen einmal am Tag gratis in dein Postfach geliefert. Das ist eine super Ergänzung für alle Freelancer, um den Markt im Blick zu haben.
Du solltest dir nur nicht allzu viel davon versprechen. Freiguide spart dir einfach nur Zeit, wenn du sowieso regelmäßig die Jobplattformen absuchst, mehr nicht.
Den Pro-Plan würde ich aus diesem Grund auch eher weniger empfehlen. Wenn du ganz dringend Aufträge brauchst, kann er eine Überlegung wert sein.
Aber ansonsten ist der Mehrwert meiner Meinung nach überschaubar, denn du bekommst genau die gleichen Mails, ob du zahlst oder nicht. Der einzige Unterschied ist, dass du mit dem kostenlosen Plan nicht alle Links anklicken kannst.
Da verrate ich dir jetzt allerdings meinen Trick: Hast du keinen Klick mehr übrig, aber an einem Tag sind doch mal mehrere spannende Aufträge ausgeschrieben, findest du viele Ausschreibungen auch so im Internet. Denn wie gesagt: Freiguide sammelt nur die Aufträge, die sowieso online zu finden sind.
Dazu hast du vor allem zwei Möglichkeiten.
In der Mail siehst du nicht, von welcher Plattform der Auftrag stammt. Hier kannst du aber den Vorschautext kopieren und in Google einfügen. Manchmal findest du so die Plattform und kommst über Google zur Ausschreibung.
Oder du gehst auf die Website von Freiguide*. Dort steht die Jobplattform bei den Ausschreibungen dabei, sodass du einfach direkt auf die Plattform gehen und manuell nach dem Auftrag suchen kannst.
Nicht immer, aber häufig findest du die Aufträge so auch, ohne auf den Link klicken zu müssen.
Und jetzt?
Registriere dich kostenlos bei Freiguide* und behalte den Markt für Texter:innen immer im Blick. Übrigens kannst du den Premium-Plan dann auch 24 Stunden lang kostenlos testen.
Hab’ aber keine allzu hohen Erwartungen – der Markt für Texter:innen ist einfach mies. Arbeite deshalb parallel immer an deiner eigenen Online-Präsenz, erstelle deinen eigenen Blog, baue ein Netzwerk auf und gewinne so langfristig die besseren Aufträge.
Und wenn dir der Artikel weitergeholfen hat und du an weiteren Erfahrungsberichten rund um das eigene Schreibbusiness interessiert bist, abonniere hier unseren Newsletter.
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FAQ: Häufige Fragen & Antworten zu Freiguide
Wie kann ich mein Konto löschen?
Es ist aktuell nicht möglich, das Konto selbst zu löschen. Ein großer Minuspunkt. Willst du dein Konto löschen, empfehle ich dir deshalb, eine Nachricht an den Support von Freiguide zu schreiben. Sie sind dann verpflichtet, dein Konto zu löschen.
Welche Modelle/Pakete gibt es bei Freiguide?
Bei Freiguide gibt es zwei Modelle: den Basis-Tarif und den Pro-Tarif. Der Basis-Tarif ist kostenlos und du erhältst bereits hier alle ausgeschriebenen Aufträge per Mail, allerdings kannst du innerhalb von 24 Stunden nur einen Link anklicken und zu Ausschreibungen auf Social-Media-Plattformen wirst du gar nicht weitergeleitet. Mit dem Pro-Tarif kannst du auf alle Links klicken, zahlst aber dafür 14,90 Euro zzgl. USt. im Monat.
Wie hoch sind die Freiguide-Kosten?
Mit dem Basis-Paket kannst du Freiguide vollständig kostenlos nutzen und einen Link innerhalb von 24 Stunden anklicken. Für das Pro-Paket zahlst du im Monat 14,90 Euro zzgl. USt. und bekommst so Zugriff auf alle Links.
Muss ich eine Provision an Freiguide zahlen?
Nein, du musst keine Provision an Freiguide zahlen.
Julia hat ein Problem: Sie kauft weit mehr Bücher, als sie jemals lesen kann – ihr Wissensdurst ist einfach unstillbar. Damit wieder Geld reinkommt, schreibt sie freiberuflich Blogartikel und beschäftigt sich mit Marketing. Auf scribona schreibt sie über ihre Erfahrungen und ihre Erkenntnisse als freiberufliche Texterin.