Die 20 besten Zitate übers Schreiben
(+ Zitate, die du garantiert noch nicht kennst)
Ich liebe Zitate. Aber warum eigentlich? Vielleicht, weil sie oft klüger klingen als meine eigenen Gedanken und trotzdem genau ausdrücken, was ich fühle. Oder weil sie Dinge auf den Punkt bringen, die ich selbst nur umkreise und nicht richtig in Worte fassen kann.
Und Zitate übers Schreiben machen dabei was ganz Besonderes: Sie machen einen einsamen, aber oft magischen Prozess sichtbar. Sie sind wie ein Spiegel – sie zeigen uns, wie und warum andere schreiben und offenbaren manchmal auch, wie und warum wir selbst schreiben.
Auf dieser Seite sammle ich im Laufe der Zeit meine liebsten Zitate übers Schreiben. Viele findest du schon jetzt, viele werden noch dazukommen. Ich habe die Zitate in sechs verschiedene Kategorien unterteilt:
- Warum wir schreiben
- Inspiration & kreative Prozesse
- Überarbeitung & Handwerk
- Schreiben als Selbsterkenntnis
- Schreiben & Denken
- Schreiben & Gesellschaft
Die Kategorien helfen dabei, allen Facetten des Schreibens Raum zu geben: Ob du gerade Inspiration suchst, dich mit dem Handwerk auseinandersetzt oder über die gesellschaftliche Bedeutung von Sprache nachdenkst – hier findest du Zitate, die dich genau dort abholen.
Und noch etwas: Die meisten Zitate übers Schreiben stammen aus dem Deutschen, Englischen oder Französischen. Hier findest du zusätzlich auch einige aus Nordeuropa – selbst übersetzt und garantiert noch unverbraucht 😉
✍️ Warum wir schreiben
„Ich schreibe nie, weil ich eine Botschaft habe, die hinaus in die Welt muss, und auch nicht nach einem festgelegten Plan. Für mich ist das Schreiben ein Mittel, etwas zu erforschen – um dem näherzukommen, was ich selbst begreifen will. Und wenn es mir gelingt, dem, was mich umtreibt, auf den Grund zu gehen, dann gebe ich es weiter.“
– Kerstin Ekman (*1933), schwedische Schriftstellerin
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Eigentlich kann ich nur leben, wenn ich schreibe.”
– Marlen Haushofer (1920-1970), österreichische Schriftstellerin
„I know nothing in the world that has as much power as a word. Sometimes I write one, and I look at it, until it begins to shine.“
– Emily Dickinson (1830–1886), US-amerikanische Lyrikerin
💡 Inspiration & kreative Prozesse
„Die Inspiration ist ein unberechenbarer Gast, aber je öfter man sich an den Schreibtisch setzt, desto mehr Gelegenheiten bekommt sie, vorbeizuschauen.“
– Vilhelm Moberg (1898-1973), schwedischer Schriftsteller
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Das Schreiben beginnt nicht am Schreibtisch, vor dem weißen Blatt. Die Momente, in denen man auf dem Hosenboden vor dem Computer sitzt, sind nur ein Teil des kreativen Prozesses. Das Schreiben beginnt in der Welt.“
– Maria Küchen (*1961), schwedische Schriftstellerin
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
🔧 Überarbeitung & Handwerk
„Am Computer zu schreiben ist zu einfach. Es geht zu schnell, man kann alles im Handumdrehen korrigieren. Aber genau diese langsame, zähe Phase – das Zögern, die Fehler, das Überarbeiten – ist entscheidend. Sie hebt die Qualität. Viele der Texte, die heute veröffentlicht werden, sind einfach schlecht."
– Peter Laugesen (*1942), dänischer Poet
(aus dem Dänischen übersetzt von mir – J.J.)
„Man darf einen Text nicht unterschätzen, nur weil er in natürlichem und schlichtem Stil geschrieben ist. Die sprachlich am aufwendigsten verzierten Schriften sind nicht unbedingt die tragfähigsten. Es gibt mittelmäßige Autoren, die sich sprachlicher Zierde bedienen, um ihrem Inhalt ein Gewicht zu verleihen, das er nicht hat – so wie unfähige Menschen sich herausputzen, um mehr zu scheinen, als sie sind.“
– Ludvig Holberg (1684-1754), dänisch-norwegischer Dichter
(aus dem Dänischen übersetzt von mir – J.J.)
„Anfangs fand ich es furchtbar, den Text mitten im Schreibfluss zu unterbrechen. Aber dann hab ich festgestellt, dass es arbeitspraktisch kaum etwas Besseres gibt, als mitten im Satz aufzuhören. Denn wenn ich mich am nächsten Morgen wieder hinsetze, weiß ich ganz genau, wo ich weitermachen muss.“
– Peter Englund (*1957), schwedischer Historiker & Schriftsteller
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Ein schlechter Text lässt sich überarbeiten. Aber mit einem Text, der nie geschrieben wurde, lässt sich gar nichts machen.“
– Maria Friedner (*1975), schwedische Journalistin & Autorin
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Es gibt keine Regeln, nur Ausnahmen.“
– Bodil Malmsten (1944-2016), schwedische Schriftstellerin
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Das Entscheidende ist nicht, wie du schreibst, sondern dass du schreibst. Selbst ein Genie kommt nicht darum herum, Buchstaben aufs Papier zu bringen.“
– Erik J. Rudvall (*1958), schwedischer Copywriter & Autor
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
💭 Schreiben als Selbsterkenntnis
„I write entirely to find out what I’m thinking, what I’m looking at, what I see and what it means.“
– Joan Didion (1934–2021), US-amerikanische Autorin und Essayistin
👉 Eines meiner Lieblingszitate übers Schreiben, weil es zeigt, dass Schreiben oft der erste Moment wirklicher Klarheit ist.
„I have to write to discover what I am doing. Like the old lady, I don’t know so well what I think until I see what I say; then I have to say it over again.“
– Flannery O’Connor (1925-1964), US-amerikanische Schriftstellerin
„The art of writing is the art of discovering what you believe.“
– Gustave Flaubert (1821–1880), französischer Schriftsteller
👉 Auch wenn unklar ist, ob Flaubert das wirklich so gesagt oder geschrieben hat – ich liebe dieses Zitat. Es bringt für mich wie O’Connors & Didions Worte genau auf den Punkt, was Schreiben oft ist: ein Weg, herauszufinden, was man eigentlich denkt. Weil es sich eben nicht selten erst beim Schreiben zeigt.
🧠 Schreiben & Denken
„Man wird nicht zu einem Picasso, wenn man malt wie Picasso. Man muss sehen wie Picasso – und dann das malen, was man selbst sieht.“
– Bodil Malmsten (1944-2016), schwedische Schriftstellerin
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Sei dir nicht so sicher, dass deine Augen das sehen, was meine sehen.“
– August Strindberg (1849-1912), schwedischer Schriftsteller
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Ein Schriftsteller erfindet nicht, ein Schriftsteller findet.”
– Mårten Melin (*1972), schwedischer Schriftsteller
(aus dem Schwedischen übersetzt von mir – J.J.)
„Schreiben ist veredeltes Denken.“
– Stephen King (*1947), US-amerikanischer Autor
👉 stammt übrigens aus seinem Schreibratgeber Das Schreiben und das Leben
🗣 Schreiben & Gesellschaft
„Die echten Schriftsteller sind die Gewissensbisse der Menschheit.”
– Ludwig Feuerbach (1804-1872), deutscher Philosoph und Anthropologe
„The purpose of writing is to make people see.“
– Joseph Conrad (1857–1924), britischer Schriftsteller
👉 Auch eines meiner Lieblingszitate, denn: Was gibt’s Größeres, als wenn du etwas schreibst und jemand liest das und denkt: „Ja, genau das! Aber ich hätte es nie so sagen können.“?
Und jetzt?
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Und wenn du selbst dein Geld mit dem Schreiben verdienst, aber eher überlebst als gut lebst, dann schau gern mal bei meinem Newsletter Notizen über Sichtbarkeit vorbei. Dort teile ich meine Erfahrungen & Gedanken und erkunde gemeinsam mit dir, ob und wie man heute noch vom Schreiben leben kann 🙂
Julia hat ein Problem: Sie kauft weit mehr Bücher, als sie jemals lesen kann – ihr Wissensdurst ist einfach unstillbar. Damit wieder Geld reinkommt, schreibt sie freiberuflich Blogartikel und beschäftigt sich mit Marketing. Auf scribona schreibt sie über ihre Erfahrungen und ihre Erkenntnisse als freiberufliche Texterin.